LitBeg e.V.

„Franz Fühmann“ Literatur- und Begegnungszentrum (LitBeg e.V. i.L.)

Das Franz Fühmann Literatur- und Begegnungszentrum Märkisch Buchholz e.V. wurde am 18. August 2012 gegründet. Die operative Tätigkeit wurde zum 19.02.2022 eingestellt. Die Begegnungsstätte ist weiterhin zu besichtigen.

Die Begegnungsstätte, die im Januar 1997 eröffnet wurde, hat es sich zur Aufgabe gemacht, die literarischen Arbeiten Franz Fühmanns (1922-1984) für Kinder lebendig zu erhalten. In einer Ausstellung wird Fühmanns enge Beziehung zur Schule in Märkisch-Buchholz, zu den Kindern und zum Ort dokumentiert. Der Schriftsteller hatte seit 1965 bis zu seinem Tod sein Sommerdomizil in Märkisch-Buchholz und pflegte engen Kontakt zur Schule. In der Ausstellung werden neben Fotos und Briefen auch Ton- und Bilddokumente präsentiert. Die Begegnungsstätte ist auf dem Gelände der Schule untergebracht.

Am Ortsrand kann man die Sommerunterkunft Fühmanns besichtigen. Das Grab von Fühmann auf dem Friedhof in Märkisch-Buchholz trägt die Inschrift: „Ich grüße alle jungen/ Kollegen, die sich als/ obersten Wert ihres/ Schreibens die Wahr-/ heit gewählt haben.“

Franz Fühmann

Franz Fühmann war ein sehr vielseitiger Schriftsteller. Neben frühen eigenen Gedichten, erinnern Nachdichtungen aus dem Tschechischen und Ungarischen, Essays und einem reichhaltigen erzählerischen Werk auch viele ungewöhnliche literarische Versuche an den Dichter. Fühmann schrieb unter anderem ein Ballett (Kirke und Odysseus). Mit dem Fotografen Dietmar Riemann brachte er ein Buch über Menschen mit geistiger Behinderung heraus (Was für eine Insel in was für einem Meer) und stellte einen Band mit Gedichten zusammen, die er aus Steputats Reimlexikon entnommen hatte (Urworte. Deutsch). Literatur für Kinder und Jugendliche zu schreiben, war Franz Fühmann zeit seines Lebens ein wichtiges Anliegen. Sein erstes Kinderbuch verfasste er auf Wunsch seiner Tochter. Das Kinderbuch „Die Suche nach dem wunderbunten Vögelchen“, ein erfogreicher DEFA Kinderfilm. Es folgten eine Vielzahl weiterer Bücher, unter anderem Märchen, Kasperlstücke, Bücher – die sich mit Sprache beschäftigten und damit spielten (Lustiges Tier-ABC, Die dampfenden Hälse der Pferde im Turm von Babel) und etliche Nacherzählungen von klassischen literarischen Stoffen und Sagen (Reineke Fuchs, Das Hölzerne Pferd (Ilias und Odyssee), Prometheus. Die Titanenschlacht). Er korrespondierte zudem viel mit Kindern – so entstanden auch: „Auftragswerke“ (Märchen auf Bestellung).

Seine kritische und unbestechliche Haltung zur sich zuspitzenden doktrinären SED -Kulturpolitik, erschwerte seine öffentlich Arbeit in der Wahlheimat DDR. So wurde es erst nach der Wende möglich, die Grundschule Märkisch Buchholz nach ihm zu benennen.

 

Märkisch Buchholz

Franz Fühmann – Prometheus in Märkisch Buchholz

Märkisch Buchholz im Landkreis Dahme-Spreewald ist die kleinste Stadt Brandenburgs und liegt am Fluss Dahme. Der Ort wurde erstmals 1301 urkundlich erwähnt als „castrum et oppidum Bucholt“. Das Wappen von Märkisch Buchholz zeigt einen silbernen Hecht, eine goldene Hirschstange sowie eine bewurzelte Buche. Der berühmte Schriftsteller Franz Fühmann lebte und arbeitete in Märkisch Buchholz.

Durch einen Zufall verschlug es den Schriftsteller 1959 nach Märkisch Buchholz. Abgeschieden vom Ortskern arbeitete und  lebte Fühmann im Wald.  Er lernte hier die Deutschlehrerin Frau Irmgard Pöche kennen und es entsatnd der Kontakt zur Schule in Märkisch Buchholz, aus der sich in den Jahren eine enge Zusammenarbeit entwickelte. Er las Schülern aus teilweise noch unveröffentlichtem Texten vor. Die Heldensagen von Prometheus wurden erstmalig in der Schule von Märkisch Buchholz vorgetragen.

 

Literaturpfad

Ein Literaturpfad führt interessierte Besucher ins zwei Kilometer entfernte Arbeitshäuschen, vorbei an der vom Bildhauer Wieland Förster geschaffenen Stele bis zum jüdischen Friedhof.

An seiner letzten Ruhestätte – auf dem Friedhof des Ortes – ist Fühmanns Vermächtnis in Stein gehauen:

„… tiefer, immer zum Grund zu, irdischer, näher der Wurzel der Dinge, ins Wesen …“  Dieses Zitat aus Franz Fühmanns Gedicht „Die Richtung der Märchen“ kann nachlesen, wer sich die Rückseite der Stele auf dem Moritzplatz in Märkisch Buchholz genauer anschaut. Sie erinnert eben an Franz Fühmann, vorn ist das eindrückliche Gesicht des Schriftstellers zu sehen, der von 1959 bis zu seinem Todesjahr 1984 in Märkisch Buchholz lebte und wirkte. Seit 2005 erinnert die Stele an den wohl berühmtesten Mann der kleinen Stadt. Der Bildhauer Wieland Förster konnte für die Gestaltung dieses Denkmals gewonnen werden. Persönlich war er dem Dichter verbunden, sie schätzten sich

Auf der Internetseite des Franz Fühmann Freundeskreises kann man einem Franz-Fühmann-Literaturpfad folgen: www.franz-fuehmann.de